Studium beendet oder Ausbildung abgeschlossen? Dann wird das nächste große Thema wohl das Arbeitsleben sein. Doch bevor man sich in einem Unternehmen richtig beweisen kann, muss man ja erst noch eine passende Stelle finden. Für viele gestaltet sich eben jene Jobsuche sehr kompliziert. Natürlich ist jedem Bewerber klar, dass er auf den großen Jobportalen nach Stellen suchen kann, um dann einer von vielen Bewerbern zu sein. Doch welche alternativen Wege gibt es, um passende Stellen zu finden? Wir zeigen die Möglichkeiten.
Die Ausgangslage
Schon seit Jahren sprechen die Politik und die Wirtschaft über den so genannten Fachkräftemangel. Ganz konkret geht es darum, dass der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten 10 – 15 Jahren viele qualifizierte Arbeitskräfte fehlen werden. Über die Anzahl und die tatsächlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft halten sich seriöse Arbeitsmarktforscher zurück. Prognosen sagen jedoch, dass zwischen 10 – 15% der ausgeschriebenen Stellen nicht mehr besetzt werden können. Was das für die Ökonomie bedeutet lässt sich vermuten. Doch der Fachkräftemangel ist tückisch. Nicht, weil er der Wirtschaft bereits heute ein großes Problem bereitet, sondern weil verschiedene Bildungsgruppen auf ganz unterschiedliche Weise betroffen sind.
Noch vor wenigen Jahren haben namhafte Institute bescheinigt, dass wir in den Jahren 2015 – 2020 einen unglaublichen Mangel an Ingenieuren und IT-Fachkräften haben werden. Mit großen Recruiting-Kampagnen haben Wirtschaft und Politik um Nachwuchs gebuhlt. Der prognostizierte Mangel blieb weitestgehend. Dieses Beispiel ließ sich auch auf andere Branchen und Studiengänge anwenden. In den letzten drei Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden. Unternehmen suchen zwar noch immer studierten Mitarbeiter, haben – dank der Akademisierung – aber keine allzu großen Probleme mehr. An Fachkräften aus den klassischen Ausbildungsberufen mangelt es jedoch enorm. Dies betrifft alle Branchen. Ob Handwerk, Industrie, Handel oder Tourismus. Junge Menschen sind rar.
Dieses Wissen befähigt einen Menschen natürlich nicht automatisch dazu, dass Unternehmen sich um einen bestimmten Bewerber streiten. Es gibt jedoch Wege und Methoden, wie man aus der Masse der dennoch vorhandenen Bewerbung heraus sticht. Wir zeigen die Top 3
Platz 3: Den Markt beobachten – und reagieren
Im klassischen Bewerbungsprozess wird man sich selten dazu durchringen, um genau zu analysieren, was ein Arbeitgeber werblich tut. Dabei ist dieses Wissen enorm viel wert. Dank dieser Informationen lassen sich für Bewerber bereits im Vorfeld einer aktiven Bewerbung wichtige Details zum Unternehmen herausfinden. Über Bewertungsplattformen und Jobportale (z.B. XING oder Linkedin) können Bewerber einen ersten Einblick in die Unternehmenskultur aufschnappen. Hier lassen sich z.B. menschliche Wertvorstellen identifizieren, Karriere-Möglichkeiten transparent darstellen oder einfach nur die Familienfreundlichkeit testen. Anhand der Botschaften, welche die Unternehmen an Bewerber senden, finden sich viele spannende Informationen, welche Kandidaten im gesamten Bewerbungsprozess nutzen können.
Platz 2: Start-Ups
Ganz am Anfang dabei sein beim nächsten großen Ding? Nicht unmöglich! Die Erfahrung in Zusammenarbeit mit Startups zeigt, dass durch die schnelle und intensive Expansion meist das Thema Recruiting vernachlässigt wird. Gründer suchen sich Arbeitnehmer meist im Freundeskreis und Bekanntenkreis zusammen. Viele Stellen werden über Mundpropaganda vergeben. Hier hilft es, wenn man sich gezielt nach Startups in seiner Region informiert. Mit Hilfe von Funding-Webseiten und Startup-Webseiten lassen sich viele Unternehmen identifizieren. Ein Anruf oder eine E-Mail sind erfolgsversprechend.
Platz 1: Social-Media
Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sind für viele junge Menschen kein Geheimnis mehr. Der Austausch mit Freunden und Kollegen findet dauerhaft statt und auch die Recherche nach spannenden Themen ist den meisten ein Begriff. Was jedoch viele vergessen: Auch Arbeitgeber nutzen die sozialen Netzwerke, um Nachwuchs zu gewinnen. Unter dem Begriff „Social Media-Recruiting“ platzieren Arbeitgeber gezielt Anzeigen in sozialen Netzwerken und bewerben offene Stellen. Auch auf der eignen Fanpage gibt es meist spannende Informationen. Doch was sagt einem Bewerber das? Meist nutzen Unternehmen diese Werbekanäle, wenn Stellen schwer zu besetzen sind. In der Gewichtung der Recruiting-Maßnahmen steht Social Media sicherlich nicht auf dem ersten Platz, wird aber gern genutzt, wenn sich die klassischen Stellenausschreibungen als wenig effektiv herausstellen. Hier können Bewerber profitieren. Die direkte Kontaktaufnahme mit den Recruitern ermöglicht einen positiven ersten Eindruck. Auch gezielte Fragen erleichtern die Formulierung des Anschreibens oder das Bewerbungsgespräch.
Fazit
Natürlich stellen diese Tipps nur eine kleine Bandbreite an Möglichkeiten dar. Gute HR-Abteilungen sind für Gespräche offen und lassen sich auf die Menschen ein. Um sich jedoch einen ersten kleinen Vorteil zu verschaffen, sind diese Methoden sehr hilfreich.
Ich finde gerade die Erfahrung mit den Social Media (und damit meine ich nicht = ich habe auch einen Facebook-Account), sondern der Umgang (Pinterest, Twitter, Facebook & Co) und es zu nutzen wissen, kann ein entscheidender Vorteil bei der Stellensuche sein. Viele Firmen habe die Macht dieses Netzwerke noch nicht ganz erkannt und die, die es erkannt haben suchen Arbeitnehmer, die sich damit auskennen.
Meiner Erfahrung nach wird besonders in vielen großen und etablierten Unternehmen der Personalbeschaffung über soziale Medien wenig bis gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Rekrutierungskosten, die diesen Firmen mit ihren längst überholten Methoden entstehen sind geradezu lächerlich hoch. Das liegt meiner Meinung nach aber auch an der zum Teil „überalterten“ Personalstruktur in den HR- Bereichen vieler Unternehmen. Am besten fährt man heute mit einer gelungenen Kombination aus Vitamin B und Social Media.