Neben dem Bloggen, beschäftige ich mich ja auch mit dem Journalismus, mit dem Schreiben und somit auch gezwungenermaßen mit Rechtschreibreformen – die deutsche Sprache, als die Sprache der Dichter und Denker, wurde in der letzten Zeit ja in vielen Belangen geändert, bzw reformiert.
Heute stieß ich auf die Homepage des Bundes für vereinfachte Rechtschreibung, welche allerdings aus der Schweiz kommt, was ja aber nichts an der Sprache ändert. Ihr Ziel ist es, eine gemäßigte Kleinschreibung durchzusetzen – das heißt, das Eigennamen und Satzanfänge groß geschrieben werden und der Rest klein. Die Argumente fliegen einem nur so um die Ohren, und man fragt sich, ob diese Leute wirklich Recht haben..Fakt ist z.b., das in der Schule sehr viel Zeit dafür aufgewendet wird, den Kindern die Groß/Kleinschreibung zu lehren. Wäre es nicht wirklich vll sinnvoller, anstatt dessen die Ausdrucksweise zu lehren? Wie man gut schreibt und sich ausdrückt?
Weiterhin wird darauf verwiesen, dass man mit einer geregelten Kleinschreibung die Schreibleistung um 20% erhöhen könnte, was natürlich einleuchtet und eine Erleichterung für jeden Schreiberling wäre.
Gegner behaupten oft, dass es schwieriger zu lesen sei, was nach Meinung des Bundes und auch meiner Meinung nach nicht stimmt! Nehmen wir die Sprache Englisch, welche ja gerade diese Form der Rechtschreibung nutzt – wenn es doch so schwer zu lesen ist, warum ist dann gerade Englisch die Weltsprache schlecht hin? Dieses Argument der Reformgegner kann man also nicht gelten lassen.
Doch was ist mit den folgenden, wirtschaftlichen Problemen? Gibt es nicht! Als Beispiel werden Bücher genannt – man müsste ja nicht alles neu schreiben, ein langjähriger Prozess würde es möglich machen, dass bald alles kleingeschrieben ist. Nichts muss neu gedruckt werden! Außer vielleicht der Duden..
Es ist auf jeden Fall eine interessante Sache, doch ich denke, dass sich das nicht durchsetzen wird.
Ich bin mit der aktuellen Rechtschreibung recht zufrieden, auf jeden Fall was die Groß-/Kleinschreibung angeht. Das hat sonst in dieser Form (fast) kein anderes Land. Und stören tut es nun auch wirklich nicht. Wer es unbedingt möchte, kann ja alles klein schreiben…
„wenn es doch so schwer zu lesen ist, warum ist dann gerade Englisch die Weltsprache schlecht hin?“
Weil es viele machen, heißt das nicht, dass es gut ist.
Der durchschnittliche Deutsche (Bild Zeitung Leser) kann eh keine Rechtschreibung, geschweige denn, Grammatik.
Bücher müssten nicht neu gedruckt werden, wurden nach der letzten Reform auch nicht. (Klar, in den folgenden Auflagen könnte man das berücksichtigen).
Wenn Leute komplett klein schreiben, habe ich ehrlich gesagt immer Probleme, das zu lesen. Einfach, weil sich in mir alles dagegen sträubt. Aber nun gut, ich weiß selbst, dass ich zu der Minderheit gehöre. Die meisten Menschen interessieren sich leider kaum noch für Sprache oder Literatur.
Mit der einfachheit des lesens muss ich David recht geben, es ist ein klein bisschen schwiereiger wenn man informationen etc. im text sucht. Aber beim schreiben ist es echt angenehm, nicht immer mit dem kleinen finger diesen „umweg“ zu machen.
Englisch ist eine der schwersten Sprachen überhaupt. 80% der Wörter werden anders geschrieben, als sie ausgesprochen werden, und nahezu jedes Wort hat mehrere, teils nur sich aus dem Kontext ergebende Bedeutungen.
Die Einsteigshürde mag bei Englisch zwar anfangs sehr tief sein, will man aber über die Subjekt-Prädikat-Objekt-Nummer hinauskommen, ist Englisch eine richtig harte Nummer.
Außerdem nutzen englischsprachrige die Großschreibung insbesondere für ihre Überschriften.
Zu den Schweizern: die kennen auch kein ß usf. Was der Vergleich mit dem Englischen zu tun hat? Der ist so erzdämlich, daß man kotzen muß.
Chinesisch ist nämlich die am weitesten verbreitete Sprache. Und jetzt sage niemals, daß Chinesisch easy going wäre, um mal im Bild zu bleiben. 😉
Schweizer sind halt überwiegend Amateure. 😀
Viele Grüße,
René