Vielleicht kennt ihr das Problem. Ihr sitzt an einem Brief, oder an einer Email und wisst nicht, wie ihr den Empfänger anreden wollt. Nimmt man das lockere, kumpelhafte „Du“, oder doch die herkömmliche, eventuell höflichere Variante „Sie“?
Ich denke, das ich da mit meiner Meinung nicht alleine bin. Leute, die älter sind als 18, schreibe oder spreche ich beim ersten Treffen immer (!) mit „Sie“ an. Aus Angst, in ein Fettnäpfchen zu treten. Wer weiß, vielleicht besteht derjenige darauf? Tut er es nicht, so wird er einem wohl das „Du“ anbieten.
Ein Spezialfall ist da denke ich die Blogosphäre .. Ich glaube, das ich noch nie einen Blogger mit „Sie“ angesprochen habe! Und wenn, dann hat man mir auf jeden Fall sofort das „Du“ angeboten. Das führt mich immer wieder zum Gedanken, dass da irgendwo, tief in der Blogosphäre doch eine Gemeinschaft ist, die jeden ergreift. Auch wenn manchmal das Gegenteil behauptet und von einer zerstrittenen Gemeinschaft gesprochen wird.
Wie handhabt ihr das? Traditionelles „Sie“, oder doch das „Du“?
Das mit dem Fettnäpfchen stimmt natürlich, aber bei vielen gerade aus der Szene wird man ein wenig komisch angeguckt, wenn man sie siezt ;-).
Ich sieze meistens immer in Mails / Briefen, biete aber noch in der selben Mail das Du an :-). Dann muss der andere entscheiden.
Also wenn es jemand ist, der bloggt, kann man das eigentlich recht gut erkennen.
Aber bei geschäftlichen Briefen/Mails immer „Sehr geehrte Damen und Herren“ und weiter mit Sie.
Grüße
Also ich sieze in aller Regel und erwarte es eigentlich auch von meinem Gegenüber bei 18jährigen/Erwachsenen. Mir gefällt dieses im Web, nicht nur in der Blogosphäre, übliche „Du“ nicht..
Wieso? Weil ich nun wirklich nicht der Kumpel von jedermann sein möchte..
Die amerikanische Variante: Vorname + Sie, finde ich für’s Web aber okay.
Aber keine Angst ich reiße auch niemandem den Kopf ab, wenn er mich duzt.
Hm… Also in den Kommentaren sprech ich, wenn ich überhaupt jemanden anspreche, ihn mit Du an. Und bei Mail-Kontakt kommts halt drauf an, wie man zueinander steht. Bei Menschen die man kennt nehm ich halt du, ansonsten das Sie.
Du darfst aber weiter Du sagen! 🙂
In der Berufswelt gilt eigentlich immer das Sie, wobei es bei mir nicht immer das „Sehr geehrte(r)….“ sein muß. Wenn ich den Empfänger schon lange kenne, dann darf es auch mal ein „Hallo Herr/Frau…“ sein.
In der Berufswelt gilt eigentlich immer das Sie
Ich würde mal sagen, dass das ganz auf die Branche ankommt; bei den Journalisten wird sich üblicherweise geduzt und auch in den Handwerksberufen werden die Kollegen wohl untereinander nicht unbedingt das „Sie“ verwenden.
Ich bin ja eigentlich ein verfechter eines generellen „Du“, egal ob online oder offline. Geht natürlich nicht immer, weil es Leute gibt, die halt unbedingt darauf bestehen, siehe Jonas. Auch wenn ich „Du“ verwende bin ich doch nicht automatisch gleich der beste Kumpel, das verlangt ja auch keiner. Eine einheitliches „Du“ würde aber IMHO die Kommunikation fördern, denn wenn Leute unsicher sind, ob „Du“ oder „Sie“ sagen sie entweder gar nichts oder probieren so zu formulieren und zu sprechen, dass sie keines der beiden verwenden müssen. Hört sich dann meist recht bescheuert an…
Müssten quasi mehr Leute so sein, wie der Dieter Bohlen… der darf ja mittlerweile auch zu Polizisten „du“ sagen… 😉
Das ist kontextabhängig. Ich neige ziemlich untypisch für meine „Generation und Stand“ eher zum Du.
Naja, ich habs vielleicht ein wenig überspitzt formuliert, ich finde eben nur, dass man bis zu einer gewissen Grenze, das Maß an Höflichkeit haben sollte „Sie“ zu sagen. Denke nicht, dass jeder daher kommen muss „ey du“.
Ein „Kollegiales Du“ ist durchaus in Ordnung, oder wenn ich die Person gut kenne. Eigentlich pflege ich eher einen lockeren Stil, aber das Problem ist eben, dass das Web in meinen Augen einen Stil geprägt hat, in dem es kein Sie mehr gibt, und daraus resultierend (was ich das eigentliche Problem finde) keinen/wenig Respekt. So wie ich das sehe, auch wenn das einige, weil sie älter sind, besser beurteilen können, war die Welt vor dem Web in Ordnung, man duzte leute die man kannte, es gab ein „kollegiales Du“, aber eben nicht die (in meinen Augen) Unart, jeden zu duzen.
Also in Blog-Kommentaren fände ich es schwer seltsam, wenn ich gesiezt würde. Ob das wirklich an einer tieferen Gemeinsamkeit liegt, würde ich allerdings bezweifeln.
Ich mag andere Blogger nur duzen. Vielleicht weil ich da das erste Mal ein Wir-Gefühl im Internet entwickelt habe.
Wem es nicht gefällt, der soll es sagen, dann ändere ich das.
Brief, E-Mail, … – nur Sie, da gibt es das Wir-Gefühl nicht.
Komisch, oder?
Vielleicht muss man das heute wirklich trennen Web und Straße.
Im Web hat ein Wir-Gefühl ja durchaus positive Seite, aber auf der Straße 😀
was da für Leute rumlaufen..
Schade das es nicht so einfach ist wie im Englischen.. Da kann man alles und jeden mit You ansprechen.
Ich bin ein großer Fan vom Du. Und im Netz sowieso. Ich bin 25 und finde es immer wieder komisch, wenn mich Jüngere siezen. Ist bei denen dann aber auch oft ganz schwer nur wegzukriegen, wenn sie sich am Anfang für das Sie entschieden haben.
Bei mir in der Firma duzen sich alle, innerhalb der Grünen duzen sich auch alle, in meinem Blog duze ich ebenfalls eigentlich alle. Per Mail kommt es natürlich drauf an, wie der andere auch schreibt. Aber ich werde generell lieber geduzt, gar keine Frage.
Im Stuttgart-Blog siezen sich die meisten. Fand und finde ich sehr komisch. Wobei sich das so nach und nach auch etwas auflockert und viele sich duzen. Die Grundstimmung geht dort aber eher zum Sie.
@Jonas
Warum schreibst du dann (nur) unter deinem Vornamen? Da geht doch jeder davon aus, dass du geduzt werden möchtest.
Wenn mich jemand mit „Sie“ anschreibt, antworte ich natürlich auch entsprechend. Außerdem benutze ich das „Sie“ auch, wenn es etwas geschäftliches ist. ansonsten wird geduzt.
Kommt immer darauf an wo man Du oder Sie anwendet. In der Blogosphäre verwende ich „Du“, im Job im Normalfall „Sie“.
Genau so, wie seit eh und je.
Ich glaube, daß sich unsere Sprache in den nächsten Jahrzehnten dahingehend entwickeln wird, daß im normalen Umgang nur noch das Du verwendet wird. Diese Tendenz zeichnet sich auch in anderen Sprachen ab. Ich selbst benutze in der realen Welt auch überwiegend das Du für Menschen unter 40. Im Beruflichen Umfeld sowie im Mailverkehr jedoch fast ausschließlich Sie.
Im großen und ganzen bich ich ein Fan vom „Du“. Privat sowieso, aber auch beruflich.
Es macht vieles einfacher und schneller, als immer diese „unnötigen“ Höflichkeitsfloskeln.
Auch ein „Du“ kann respektvoll sein.
Man muss es vom Gegenüber abhängig machen. Es gibt einfach Gesprächspartner die wollen kein „Du“. Viele kommen damit problemlos klar.
In Blogs hat sich glücklicherweise das „Du“ durchgesetzt, es gibt aber auch den einen oder anderen Blog in dem gesiezzt wird.
Ich führe einen Business-Blog und hatte mich zunächst dafür entschieden, meine Leser zu siezen. Seit letzter Woche bin ich aufs Duzen umgeschwenkt. Begründung lest ihr hier:
http://www.heide-liebmann.de/blog/?p=92 – DuSie, DuSieDuuu …
Ich finde es sehr interessant, dass dein Artikel bei Yigg so viele Stimmen bekommen hat – anscheinend beschäftigt das Thema doch eine ganze Menge Leute, wie sich auch bei mir in den Kommentaren zeigt.
Generell werden Personen in meinem Alter gedutzt.
Alles was gegen 30 geht wird gesietzt.
Ich denke, dass sich das persönliche Verhältnis durch die Du-Form effektive auf eine Kommunikation auswirkt,
Das hängt IMHO sehr vom Umfeld ab. In drei der fünf Parteien im Bundestag (einschließlich meiner) duzt man sich prinzipiell – das fühlt sich andererseits aber manchmal auch seltsam an, wenn maensch Leuten über den Weg läuft, die mensch sonst nur aus dem Fernsehen kennt.
Andererseits soll es bei den anderen beiden auch 15-jährige (sic!) geben, die sich vom Du angepisst fühlen.
Im studentischen Umfeld wird ebenfalls im Zweifel geduzt (was natürlich wiederum nicht auf DozentInnen zutrifft, es sei denn diese bestehen darauf).
In einem nicht ausdrücklich formellen Umfeld duze ich außerdem meistens alle, die nicht wesentlich älter als dreißig aussehen. Bis jetzt habe ich dafür noch nicht auf die Schnauze bekommen.
You. Die Übersetzung ist dann interpretationssache.