Ursprünglich schrieb ich den Artikel für die Readers Edition, und veröffentliche ihn nun auch hier. Aber ich denke, dass es für die meisten Leser hier Allgemeinwissen ist, wie für mich selber auch.
Es herrscht Aufbruchstimmung im Web – jeder versucht, seine Vorteile aus dem neuen, sozialen Netz zu ziehen. Startups werden gegründet, Web 2.0 Portale für große Summen verkauft, und auch die Blogger, als wesentlicher Bestandteil des Web 2.0, versuchen mit ihrer Arbeit Geld zu machen. Doch welche Wege gibt es, mit seiner journalistischen Tätigkeit im Netz Geld zu verdienen? Wie stehen die Voraussetzungen?
Die Verdienstmöglichkeiten sind ebenso vielfältig wie das Web 2.0 selbst
Hierbei kann prinzipiell in zwei Gruppen unterschieden werden: Die herkömmlichen Methoden, mit Ursprung im “alten” Web, dem Affililate-Marketing und der Textlinkvermietung, als auch die neuen Möglichkeiten in Form von Paid Blogging.
Unter dem Begriff “Affililate” wird häufig die einfache Bannerwerbung verstanden, bei welcher es drei verschiedene Möglichkeiten des Verdienstes gibt. Pay per Click bedeutet, dass ein Klick auf die Werbung mit einem fixen Betrag vergütet wird – diese Art der Werbung ist sehr weit verbreitet und auch sehr beliebt. Pay per View dagegen ist eine Werbeform, die allmählich ihren Rückzug antritt. Vergütet wird hier pro Besucher, der die Website oder den Blog aufruft und dabei Werbung zu Gesicht bekommt. Oft in Form eines so genannten Layers oder aber in Form eines Pop-ups. Jedoch sind Letztere bei vielen Webmastern und Besuchern verpöhnt, da solch aggressive Werbung nicht selten stört. Beim dritten und somit letzten Typ der Affililate Werbung handelt es sich um das Pay Per Sale-System. Hierbei bewirbt man ein Produkt X einer Firma XY und bekommt pro abgeschlossenem Vertrag einen vorher festgelegten Betrag gut geschrieben.
Platzhirsch bei dieser Art von Werbung ist eindeutig Google AdSense. Google Adsense bietet jedoch mehr als eintönige Bannerwerbung (Pay Per Click) für einen bestimmten Service bzw. ein bestimmtes Produkt. Das System von Google scannt das Einsatzgebiet der eingebauten Adsense Werbung und gibt dann themenrelevante Anzeigen heraus.
Die zentralen Vorteile:
Erstens, die Klickrate ist der Relevanz entsprechend hoch und sorgt somit für höheren Gewinn. Zweitens, oft sind die Ads ein echter Mehrwert für das eigene Projekt und macht den Content für die Leser noch nützlicher. Für spezielle Kunden mit großem Traffic ist es auch möglich nach Views bezahlt zu werden. Dies allerdings nur, wenn ein Merchant (Werbetreibender) daran interessiert ist und auf den Blogger/Webmaster zukommt.
Eine weitere Möglichkeit für ein sicheres Einkommen ist die Vermietung von Textlinks. Webmaster buchen Links auf der entsprechenden Seite und zahlen pro Monat oder Jahr einen festgelegten Preis, welcher sich nach verschiedenen Kriterien richtet. Kriterium eins ist der PageRank, ein Algorhytmus von Google, welcher mit darüber entscheidet, wo man in den Suchergebnissen erscheint. Umso höher dieser Wert, desto besser die Suchergebnisse. Weiteres Kriterium ist die Besucheranzahl – ohne Besucher, geringerer Mehrwert für den Mieter des Links. Richtwerte für Preise pro Monat kann man jedoch nur schwer errechnen.
Werbung im Web 2.0 – Blogmarketing
Der Begriff Blogmarketing im Web 2.0 steht zur Zeit ausschließlich für die Methode “Paid Blogging”, (engl. Bezahltes Bloggen). Die Idee ist, dass ein Blogger für Merchants über deren Produkte schreibt, um dafür entlohnt zu werden. Der Verdienst richtet sich nach der Reichweite des Blogs, auf welchem der Beitrag schließlich erscheint – eine Obergrenze gibt es nicht. Für einen durchschnittlichen Blog ist ein Verdienst von 30 Euro für einen 200-Wort-Artikel über ein Produkt jedoch sehr realistisch.
Doch wie findet man diese Merchants, welche für Werbung zahlen? Das haben sich viele Leute zum Ziel gemacht – über Portale stellen Blogger ihre Blogs samt Besucherzahlen zur Schau und hoffen, dass ein Merchant anfragt, ob man nicht über das Produkt X schreiben will.
Die Portale in einer kurzen Übersicht:
Blogpay.eu ist ein relativ neuer Dienst, welcher sich auf den deutschsprachigen Raum spezialisiert hat. Durch ein so genanntes Merchant-Board können sich Blogger für bestimmte Aufträge bewerben. Der Preis ist meistens nicht festgelegt. Je nach Anzahl der Besucher und der Qualität des Artikels, gibt es nach oben hin keine Grenzen – einziger Nachteil bei Blogpay, es gibt noch nicht so viele Aufträge.
Trigami ist ein weiterer deutschsprachiger Dienst und funktioniert ähnlich wie BlogPay. Allerdings kann man sich bei Trigami nicht für Aufträge bewerben, sondern bekommt eine Nachricht von einem Merchant, wenn dieser einen Artikel buchen will. Mit einer Wunschliste grenzt der Blogger ein, über was er schreiben will.
ReviewMe ist ein mehrsprachiger Dienst, auf dem man neben englischen, auch spanische und deutsche Angebote antrifft. ReviewMe wertet anhand von Alexa und Technorati den Blog aus und erstellt durch diese Daten einen Preisrahmen. Der Rest läuft ähnlich ab wie bei trigami. Merchants kommen auf den User zu, um einen Artikel zu buchen. Auch hier müssen die Artikel eine Mindestlänge von 200 Wörtern haben!
PayPerPost.com ist ein rein englischsprachiger Dienst, bei welchem die Merchants Angebote erstellen und sie anschließend den Bloggern anbieten.
Alle Portale verlangen, dass die werblichen Artikel als solche gekennzeichnet werden und das ehrlich geschrieben wird – man muss allerdings nicht immer positiv schreiben. Kritik am Produkt ist durchaus erwünscht. Bei all diesen Möglichkeiten mit Blogs Geld zu verdienen, sollte der User jedoch nie vergessen, dass man nicht nur des Geldes wegen schreiben sollte! Denn die Historie lehrt: Auch eine Goldgräberstimmung mit all ihren positiven Folgen geht irgendwann einmal vorbei…
na, ich denke über die goldgräberstimmung sind wir hinweg – wir befinden uns am irgenbdwo ganz oben aber nicht am aufstieg 😉