Was bisher geschah:
Erster Artikel zu der Idee
Gestaltung der Preise
Also, nochmal ein kurzer Rückblick auf die Preisgestaltung – es könnten Richtwerte erstellt werden, für welche hauptsächlich Besucherzahlen und verschiedene Platzierungen von Werbung maßgeblich wären. Page Rank spielt wenn nur eine untergeordnete Rolle. Doch die Frage ist jetzt, wer sagt, wo es lang geht, sprich wer die Preise im Endeffekt bestimmt. Die Antwort lautet ganz klar, bei den Bloggern. Ein System, wie man es früher bei Trigami hatte, ist denke ich nicht perfekt (Firma nennt einen Preis und den muss man annehmen, wenn man den Auftrag will).
Eine Firma würde das Angebot nie so ansetzen, dass es dem echten Wert des Werbeplatzes entspricht. Also müsste man die Entscheidung dem Blogger in die Hand drücken, welcher dann quasi freie Hand hat. Die Richtwerte dienen nur zur Orientierung und müssen natürlich nicht eingehalten werden. Wer denkt das ein Werbeplatz bei ihm mehr wert ist, der soll das Angebot so formulieren, wer meint, es günstiger anzubieten, kann das natürlich auch machen.
Und wo wir gerade bei der Bezahlung sind – ich weiß nicht so recht, welche Form man wählen sollte – ein integriertes Buchungs, bzw. Zahlungssystem, wie z.b. bei Teliad, oder eben nicht. Mir geht es eigentlich erstmal „nur“ darum, dass Blogger und werbewillige Firmen ein bisschen leichter den Weg zueinander finden können. Deshalb könnte ich mir auch vorstellen, dass ein solches Projekt ein reiner Vermittler wäre und die Zahlungen quasi privat getätigt werden, ohne das ich damit etwas zu tun hätte.
Schreibt mir eure Gedanken!
Ich denke, wenn die Zahlungen privat getätigt werden, ist es für den Betreiber viel weniger Aufwand und wohl auch weniger Risiko.
Außerdem kann sich dann der Blogger wirklich sicher sein, dass die Zahlung zu 100% bei ihm ankommt.
Ich finde die Idee sehr gut!
Mit den Werbepartner denke ich, wenn einer oder zwei als Partner gewonnen sind, wird es ein Selbstläufer. Wenn man erstmal welche hat, ist es leichter andere zu begeistern. Aber die Kunst ist es, den Ersten zu gewinnen. Ich würd‘ sagen: Einfach anfangen.
Will nichts überstürzen 😉
Es ist keineswegs gesichert, wenn man Werbekunden hat, dass dann auch neue Werbekunden hinzukommen. Werbung ist ein sehr fluktuierendes Geschäft, zudem gibt es nicht unbegrenzt Wachstum.
Die Grenzen sind klar umrissen: Deutschsprachige Blogs haben nicht ewig viele Leser und noch dazu kommt, dass es genug Konkurrenz in dem Bereich gibt. Adical zum Beispiel kann sich nicht über Kunden beschweren, aber kann man trotzdem behaupten, dass es damit gut läuft? Ich glaube kaum.
Ich meinte ja, das der gute Ruf, der dann entsteht neue Werbekunden anziehen könnte.
Wer sagt eigentlich das ein deutscher Blog nicht immer über 2000 oder mehr Leser haben kann? Warum soll es nicht möglich sein, seine Leser über Jahrzehnte zu binden? In den USA keine Seltenheit. Warum nicht auch in Deutschland?
Mit meinem Blog bin ich weit von grösseren Besucherzahlen entfernt, dafür hat meine eigentliche Webseite 6000 unique visitor am Tag. Dennoch ist es schwer, dafür gute Werbung zu finden.
Die Vermarkter starten ab 1 Mill hits, gerade zielgerichtete Werbung ist schwierig. Ich unterstütze alle Ideen, die da Blogs finanzieren. Ich habe aber noch keine wirklich brauchbaren Möglichkeiten ausser Google adsense gefunden….
@Martin: 2000 Leser ist für einige deutschprachige Blogs doch durchaus legitim. Die Top-Blogs kommen – sieht Basic Thinking auf über 20 000 Feedleser jeden Tag. Das sind aber gänzlich andere Dimensionen als sie für den englischsprachigen Raum möglich sind. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es weniger Leute auf der Welt gibt, die der deutschen Sprache mächtig sind. Ich bewerte das ja gar nicht, aber Werbung wird aufgrund von Zahlenmaterial erst lukrativ. Yannick ist froh über mehr als 200 Feedreader und ich war auch ein Mal stolz wie Oskar, als ich über 200 Feedreader registrieren konnte. Wer kann von sich schon behaupten, dass 200 Leute einen seiner Texte gelesen haben. Aber natürlich sind das Peanuts, und auch 2000 Leser sind wirklich keine Kategorie über die man, wenn es sich nicht gerade um besondere Klientel handelt nachdenken müsste. StudiVZ hantiert mit 2 Millionen und mehr, und trotzdem kommt dort die Werbung nicht in Schwung. Werbung ist nicht gleich Werbung und vor allem ist das kein Ding, was garantiert zum Selbstläufer wird. Kreativität und Knowhow sind gefragt, wenn man Peergroups ansprechen möchte. Schon mal jemand Werbefernsehen auf ProSieben und seinen beiden Ablegern Austria und Schweiz verglichen? Dort stellt man fest, dass der deutschsprachige Raum durchaus nicht homogen ist. Sehr schönes Anschauungsmaterial.
Und die Blogosphäre ist eben das auch nicht. Themenblogs haben in meinen Augen einen kleinen Vorsprung gegenüber Allroundern, weil sie als genauer als Ort für Werbekampagnen festgemacht werden können.
Nun gut, 20.000 Leser muss man erstmal schaffen. Wenn man mal den Vergleich sieht von der englischen Blogosphäre und der deutschen sieht, wann diese bekannt wurde, liegen einige Jahre dazwischen. Du vergleichst ja auch nicht Apfel und Birne, auch wenn beides Obst ist 😉 Die deutsche Blogosphäre brauch noch ein paar Jahre, dann werden noch mehr Menschen dieses Gebiet für sich entdecken.
Das Argument das es wenig Leute gibt die Deutsch sprechen, zählt nicht. In Zeiten von Übersetzungsprogrammen, kann auch ein Brasilianer ein Stammleser eines deutschen Blogs sein. Warum also an Landesgrenzen halt machen?
@Martin: *hust* weil *hüsterchen* schon gar nicht mehr ausreicht. Wenn du das Argument nicht zählen lassen möchtest, ist das dein Bier, aber es gibt genug Disziplinen, die sich damit auseinandersetzen. Die Informatik ist übrigens keineswegs so weit, dass Übersetzungen funktionieren. Mit ein Grund, warum es schwer wird oder unmöglich ist? Weil es sich um „natürliche“ Sprache im Gegensatz zu Computersprache handelt. Syntax und Grammatik sind variabel. Die Zeiten einer Transformationsgrammatik nach Chomsky hatten ihren Höhepunkt in den 80ern hier in Dtlnd. als dann irgendwann jemand gemerkt hat, halt mal, das funktioniert gar nicht wirklich. Natürlich forschen die Leute wie wild auf dem Bereich von Übersetzungsprogrammen, aber von Seiten der Linguistik und der Psychologie/Neurologie gibt es genügend Argumente, warum sich das nicht adäquat umsetzen lässt.
Jeder, der seiner Muttersprache mächtig ist, und genügend auf dem Kasten hat, eine Fremdsprache oder mehrere fließen zu sprechen/schreiben/lesen, der kann ja mal den Versuch machen. Nur das ist nicht Mal Voraussetzung, denn auch Leute, die weniger intensiv mit Sprachen in Berührung kommen, merken, wie wenig Sinnvolles bei Computerübersetzungen eigentlich transportiert wird. Die Übersetzungen sind Flickenteppiche, die von Lehrern bei der Korrektur die Note Mangelhaft bekämen. Man müsste Sprache schon unheimlich beschneiden, sie ihrer Lebendigkeit berauben, wenn man sie 1:1 übersetzen können wollte. Sprache ist ein Spiel der natürlichen Intelligenz und eben keine AI (da könnte man mit Wittgenstein argumentieren) und die Strukturalisten und andere würden eben die „Bedeutung“ von der Seite kommen sehen. Sie ist das, was das Wort eben alles nicht ist. Ein ähnlich komplexes Problem wie die Simulation des Universums oder das Verstehen aller Prozesse im menschlichen Organimsus.
Hinzu kommt, woher soll der Anreiz kommen, sich ein fremdsprachiges Produkt übersetzen zu lassen? Da sind die Leute viel zu träge für. Und da bestätigen eben die Ausnahmen die Regel. Man kann es aber natürlich auch weniger sprachwissenschaftlich betrachten. Medienökologisch hättest du erst ein Mal die Sphären aufzubrechen, die durch die Verwendung der Sprache im Internet entstehen. Es gibt Grenzen, und die Sprache ist ein Element, das im Internet Grenzen setzt. Oder weniger medienökologisch, sondern ökonomisch? Setz dich mit den Mechanismen von Angebot und Nachfrage auseinander, dann wirst du feststellen, dass mehr englischsprachige Angebote eben auch mehr Nachfrage erzeugen. Es gibt bestimmt ein paar Sonderfälle, in denen die Wege eines Nicht-Muttersprachlers ihn dazu führen werden, dass er sich eine fremdsprachige Seite übersetzt, aber wie wahrscheinlich ist das? Es gibt mit Sicherheit auch Studien darüber, aber mein Sachverstand und die Erfahrung aus anderen Umfeldern lassen analog den Schluss zu.
Es gibt solche Phänomene aber auch innerhalb einer Sprachregion. Warum lesen denn 4 Millionen Leute die BILD-Zeitung, obwohl sie gleichzeitig die gleichen Informationen auch aus anderen Quellen kriegen könnten? Eine durchaus interessante Diskussion. *G* Hier bin ich bald schon wieder geneigt, Romane zu schreiben, aber ich belasse es fürs Erste.
Ach übrigens, dass wir uns nicht missverstehen – nicht „ich“ möchte, dass das Internet Grenzen hat, sondern man kann und stellt sie fest – Sprache ist ein Element, der finanzielle Hintergrund beispielsweise ein anderer. Trotz OLPC wird nicht jeder im Internet sein. Gerade auch weil IPv4 gar nicht genug IP Adressen für so viele Menschen bereithielte. Deshalb ist es wichtig, die Umstellung auf IPv6 möglichst schnell voran zu bringen. Es gibt Länder, die bei der Vergabe weniger IP-Adressen von den Amerikanern zugeteilt bekamen, als sie überhaupt an Einwohnern haben. Dazu gehören arme Länder, Schwellen- und Entwicklungsländer, dazu gehört die Peripherie dieser Welt, um einen soziologischen Terminus dafür zu verwenden. In 2006 hab ich einen Artikel dazu verfasst gehabt, wie die Verteilung von IP-Adressen ausschaut:
http://www.sajonara.de/2006/12/05/ein-bild-unserer-zeit-globale-ip-adressierung/
Ich finde die Idee nach wie vor gut, hätte aber was dagegen, dass jeder seinen Preis selbst bestimmt, weil das für Werbekunden nicht überschaubar ist, wenn jemand für seine 200 Feedleser 50 EUR verlangt, jemand für seine 100 Feedreader aber 40 EUR haben will.
Ganz rauslassen würde ich einen automatischen Preis also nicht, dass dieser mit guten argumenten (siehe trigami) nach oben gepusht werden kann, sei mal dahingestellt.
Ansonsten, obige Ideen: Absolut super… gefällt mir gut.